Als ich vor wenigen Tagen morgens mit Willi spazieren ging, wurde Willi von einem fremden Hund angefallen. Willi ist ein sehr lieber, nachgiebiger Golden Retriever Rüde, der von sich aus mit jedem Tier Freundschaft schliessen will. Die andere Hundeführerin nahm ihren knurrenden, zähnefletschenden Hund kurz und ich war gerade im Begriff, mit Willi stramm auf der rechten Seite der Straße an dem aggressiven Hund vorbeizugehen. Wir waren schon fast auf seiner Höhe, als sich der (wie kann es anders sein – ganz klischeehaft – große schwarze) Hund losriss und Willi packte. Es ging alles so schnell, Panik brach aus, der Hund stand über Willi und hatte seinen Nacken im Maul.
Ein LKW-Fahrer hielt sofort an, um Hilfe zu leisten. Die Rettung kam jedoch von meiner Freundin Andrea Rothamer vom Pfötchen-Team Donaustauf: Sie kam exakt in der richtigen Sekunde mit ihrem Auto vorbei. Und nun kommt das, was ich Ihnen sagen will: Sie umfasste mit beiden Händen ganz nah an der Wirbelsäule den Schwanz des schwarzen Hundes, der sich in Willi verbissen hatte, zog ganz vorsichtig und langsam an dem Schwanz – und der Hund liess los !
Darum schreibe ich den heutigen Artikel: Wie kann man zwei kämpfende Hunde trennen, was kann man tun, was sollte man nicht tun ?
Das können Sie tun:
Wenn ein Hund rauft, dann diesen wie beschrieben gerade am Schwanz zurückziehen. Nicht rucken, reissen, schief ziehen, damit man die Wirbelsäule nicht verletzt. Nicht am Schwanzende fassen (da reisst man höchstens Haare aus), sondern ganz nah am Körper.
Wenn zwei Hunde miteinander raufen, so sollten beide Tierbesitzer möglichst gleichzeitig auf Kommando ihre Tiere am Schwanz auseinanderziehen.
Weitere Möglichkeit: Gleichzeitig die Hinterbeide der Hunde hochheben, Hunde auseinanderbringen: Allerdings ist hier die Gefahr für die Menschen, ins Gesicht gebissen zu werden !!!
Man kann auch versuchen, den Kampf mit einem Eimer Wasser, den man auf die Hunde schüttet, stoppen.
Das sollten Sie nie tun:
Schreien, auf die Hunde einschlagen, treten oder ihnen sonst wie Schmerzen zuzufügen. Der Hund verbindet die Schmerzen mit dem Gegner und wird noch aggressiver. Ausserdem wird durch Schmerz Adrenalin ausgeschüttet, wodurch der Kämpfer schmerzunempfindlicher und kampflustiger wird.
Was können Sie tun, damit Ihr Hund nicht von einem anderen Hund gebissen wird ?
Wenn Ihr Hund sehr zutraulich zu anderen Hunden ist, sollten Sie Ihren Hund zu sich heranrufen, wenn Ihnen ein Hund begegnet. Ihr (freundlicher) Hund könnte dem anderen Hund zu nahe kommen. Dieser könnte dann ihren Hund beissen, selbst wenn er an der Leine wäre.
Falls sie einen Hund passieren müssen, der Ihren Hund anknurrt, gehen Sie weiter. Ignorieren Sie ihn. Sie können auch versuchen, ihn abzublocken. Damit er weiss: Selbst wenn er es auf Ihren Hund abgesehen hat – an IHNEN kommt er nicht vorbei.
Was können Sie tun, damit Ihr Hund keinen anderen Hund beisst ?
Ein guter Hundebesitzer sollte sein Tier einschätzen können. Wenn Sie wissen, dass Sie für Ihren Hund nicht die Hand ins Feuer legen können, so besuchen Sie eine kompetente, professionelle Hundeschule ! Beachten Sie dabei bitte, dass Begriffe wie Hundetrainer oder Tiertrainer nicht geschützt sind. D.h. „jeder“ darf sich so nennen.
Wenn Ihr Hund andere Menschen oder Hunde anknurrt, ignorieren Sie das und gehen in ausreichendem Abstand mit ihm an dem Mensch oder Hund vorbei. Mit einer Flexi-Leine könnte das allerdings schwierig werden ;-).
Sinnvoll ist ein Brustgeschirr und eine feste Leine mit Schlaufe. Achten Sie beim Kauf auf stabiles Material und Herstellungsart (wie stabil wirken Karabinerhaken, geklebtes Material ist nicht so beständig wie genähtes).
Wichtig ist auch, dass Sie die Leine gut in der Hand halten können, falls der Hund mal kräftig ziehen oder reissen sollte. Dünne Schnürchen können in die Hand schneiden, und bevor Sie es bemerken haben Sie vor Schmerz losgelassen und Ihr Hund ist nicht mehr unter Kontrolle.
Was machen Sie, wenn es doch zu einer Rauferei kam ?
Erste Hilfe leisten (hier darf ich auf unseren Erste Hilfe Kurs am Hund hinweisen), danach Adressen / Telefonnummern austauschen und die Tiere vom Tierarzt untersuchen lassen.
Als erste Hilfe Maßnahme können Sie Bachblüten Notfalltropfen oder -Globuli geben. Auch Arnica, Hypericum, Staphisagria oder Aconitum können hilfreich sein, je nachdem, welche Verletzungen oder Schocksymptomatik im Vordergrund stehen.
Willi geht es im Übrigen wieder gut :-).
Hallo.
Mein Name ist Jan.
45 Jahre alt.
Ich bin mit Hunden groß geworden. Sie waren mal mehr, oder weniger, Bestandteil meines Lebens.
Momentan habe ich zwei „beste Freunde“
Einen Staffordshire Terrier Rüden – 2 Jahre jung und kastriert.
Eine Rotteiler Husky Hündin – fast 2 jahre jung.
Ich bin durch Zufall auf diesen breit erklärten Artikel gestossen, weil ich mich gerne darüber informiere wie andere ihre Ereignisse lösen.
Die grösste Herausforderung besteht sicher darin, zwei Raufbolde sicher voneinander zu trennen.
Das hierbei die Sicherheit für Mensch und Fellnasen im Vordergrund steht, sollte klar sein.
Um aber kurz auf den oberen Inhalt einzugehen, ist meine Meinung, dass es erst garnicht zu einem Biss, bzw. Angriff kommen sollte.
Damit das verhindert wird, sollte jeder Hundebesitzer sich die Frage stellen: „Bin ich der Aufgabe eines RUDELFÜHRERS gewachsen ?“
Und jeder sollte sich im klaren darüber sein, dass wir die Verantwortung über ein Jagdtraubtier übernehmen, egal welcher größe auch immer.
Denn der beste Freund des Menschen braucht „klare Regeln“, die „ruhig“ und „bestimmt“ vermittelt werden.
Den Hund an der Schwanzwurzel zu halten und die Situation so zu beenden, habe ich bislang noch nicht gehört, bzw. gelesen, oder erfahren.
Ich könnte mir vorstellen, dass ich in dem Moment die Aggression auf mich lenke und dadurch selber zur Zielscheibe werde.
Ich werde mich darüber weiter informieren und schauen, was dabei heraus kommt.
Sollte es dennoch zu Auseinandersetzungen kommen, habe ich folgende Erfahrung gemacht.
Frauchen, oder Herrchen hält eine 1,5 l oder 2 l weiche Plastikflasche, gefüllt mit klarem kaltem Wasser (vermischt mit reichlich TEEBAUMÖL) mit der Öfnnung in Richtung der beiden Kontrahenten. Etwas in Kopfnähe gezielt, wird nun mit festem Druck ein Schwall aus der Flasche gepresst.
Der Schreckmoment der Fellnasen, sollte/kann von beiden Haltern ausgenutzt werden. Funktioniert nicht immer wie erwünscht. Doch in einigen Situationen hilfreich.
Sie halten entweder, zwar noch verbissen, für einen Moment ruhig, oder sie lassen sie voneinander ab. – Da ist die Gelegenheit für die Halter.
Das Teebaumöl wird des Geruchs wegen, von den Vierbeinern gemieden.
Eine weitere Variante ist, sich bestimmt vor den herankommenden Vierbeiner zu positionieren um ihm zuvermitteln, dass an ihnen kein vorbeikokmmen ist. Sie sind der Chef. Sie beschützen ihr/e Rudelmitglied/er.
Dadurch erlangen sie das Vertrauen ihrer Vierbeiner und diese folgen ihnen dadurch intensiver.
Den Tipp, ein Brustgeschirr zu verwenden, kann ich nicht teilen.
Solange keine gesundheitlichen Aspekte dagegen sprechen, sollte eine Retrieverleine unmittelbar hinter den Ohren des Vierbeiners angelegt werden.
So läßt sich das Tier wesentlich besser führen und korrigieren.
Der Vierbeiner spricht bei deutlich weniger Kraftaufwand durch den Halter/in, viel schneller und intensiver auf die Korrektur an.
Je nach Größe des Hundes, die passende Leinendicke.
Ein Hund sollte garnicht erst ziehen, oder gar reissen.
Den Versuch vorzustoßen, also an dem Herrchen/Frauchen ohne Kommando vor zu laufen, ist als Fehlverhalten sofort zu korrigieren.
In dem Moment hat der Hund die Führung übernommen und sie sind in der Rangfolge nach unten gerutscht.
Ich wünsche allen viel Glück und Erfolg.