HomöopathieHahnemann und die klassische Homöopathie sind untrennbar miteinander verbunden.

Christian Friedrich Samuel Hahnemann ist der Begründer der klassischen Homöopathie.

Hahnemanns Lebenslauf in Kürze

Hahnemann und die klassische Homöopathie – eine Verbindung, die vor ca. 250 Jahren begann. Hahnemann wurde am 10.April 1755 in Meißen in eine sehr arme Familie hinein geboren. Er war das mittlere von fünf Kindern, und Sandwichkinder wissen, das ist nicht leicht. Er hatte einen klugen Vater, wie ich finde, denn dieser lehrte ihm selbständiges Denken. Das Gymnasium konnte Hahnemann nur mit finanziellen Spenden eines Gönners besuchen, denn sein Vater bekam als Porzellanmaler nicht viel Geld. Gott sei Dank hat der edle Spender in Hahnemann ein Talent erkannt!

Hahnemann war ein Sprachgenie (und nicht nur das), so dass er sich sein Medizinstudium durch Buchübersetzungen finanzieren konnte. Er war sechs Sprachen mächtig!

Bereits mit 24 Jahren hatte er den Doktortitel der Medizin und begann in seiner erfolgreichen Praxis arbeiten. Weiterhin widmet er sich den Übersetzungen und der Chemie.

1782 heiratet er Hahnemann die Apothekertochter Henriette Küchler. Die Familie mit elf Kindern musste zeitweise mit sehr wenig Geld auskommen, da Hahnemann nie zugunsten finanzieller Vorteile seine Prinzipien verleugnete und ihm das wirtschaftlichen Schaden einbrachte.

1788 gibt Hahnemann seine gutgehende Praxis auf. Er kann es nicht aushalten, dass durch die allopathische Behandlung die Menschen teilweise kränker gemacht werden als sie eh schon in die Praxis kommen.

1790 lehnt er eine Professur an der Universität in Litauen ab. Er verdient den Lebensunterhalt wieder als Übersetzer.

Der Chinarinden-Selbstversuch – die Geburtsstunde der Homöopathie ?

Als er die Arneimittellehre von Cullen übersetzt, stößt er auf den Einsatz der Chinarinde bei Malaria. Er startet den Selbstversuch mit Chinarinde und entwickelt Symptome, welche der Malaria ähneln. Die Idee des Ähnlichkeits-Prinzips ist geboren. Hahnemann, ein sehr gewissenhafter Mensch, prüft seine Beobachtungen mehrere Jahre lang, bevor er sie veröffentlicht.

Der Begriff Homöopathie wird 1807 zum ersten Mal verwendet.

Hahnemann und die Schulmediziner

1800 gelingen Hahnemann überraschende Heilungserfolge bei einer Scharlachepidemie, in dem er Bella Donna einsetzt. Anstatt ihm zu danken verfolgen ihn die Ärzte und Apotheker. Mir wirft sich hier die Frage auf, die ich mir nicht verkneifen will: Wollen denn nicht alle Ärzte, Apotheker, Tierärzte, Tierheilpraktiker, Heilpraktiker und andere Therapeuten stets das Beste für die Patienten, nämlich Gesundheit, am besten schnell, sanft und dauerhaft?

Mit einem Planwagen muss Hahnemann mit seiner Familie flüchten. In Torgau beginnt das neue Leben.

1811 versucht er, promovierte Ärzte auszubilden. Denen ist die Lernerei zu viel und das Umdenken fällt ihnen zu schwer. Mittlerweile ist bekannt, dass sich bei jedem Denkvorgang „Strassen“ im Gehirn bilden, die bei jeder ähnlichen Situation wieder eingeschlagen werden. So werden durch regelmässige Wiederholung aus einem Feldweg Autobahnen, aus denen es kaum mehr eine Abfahrt gibt… Insofern scheint es sinnvoll, dass sich Hahnemann an Studenten wendet. Ich persönlich sehe schon ein, dass nach einem Medizinstudium die meisten Leute erstmal genug vom Lernen haben und nicht noch ein mehrjähriges Studium in Klassischer Homöopathie absolvieren wollen… doch verteufeln, was so gut hilft, ist ungerecht.

1830 behandelt Hahnemann 180 Thyphuspatienten. 179 überleben.  Das finde ich extrem beeindruckend!

1830 stirbt seine Frau Henriette

1830 Hahnemann erreicht wieder grosse Erfolge bei Cholerakranken. Er vermutet kleinste Lebewesen als Erreger, Überträger der Krankheit. Wofür Robert Koch später gross gefeiert wird, wird Hahnemann gehasst. Seine Feinde erreichen eine Pressezensur gegen ihn und das Verbot, seine Behandlungsempfehlungen bei Cholera zu veröffentlichen.

1833 Hahnemann arbeitet in einem homöopatischen Krankenhaus. Seine Kollegen wenden die Homöopathie nicht so an, wie er vorschreibt.  Sein „Macht´s nach, aber macht´s genau nach“ trifft auf taube Ohren. Therapeuten, welche die Homöopathie nicht so anwenden, wie er empfiehlt, sind ihm mehr ein Dorn im Auge als die Schulmediziner und Apotheker, welche die Homöopathie komplett ablehnen und anfeinden (in diesem Punkt geht´s mir wie ihm).

1835 Heirat mit Melanie d´Herville, einer seiner Patientinnen und Umzug nach Paris. Er arbeitet weiterhin unermüdlich, bis kurz vor seinem Tod. Endlich wird ihm Anerkennung beschieden. Die sechste Ausgabe des Organon, „der Bibel der Homöopathie„, wird erst viel später veröffentlicht.

2. Juli 1843 stirbt Hahnemann in Paris.

FAZIT:

Hahnemann´s Leben ist gekennzeichnet von stetem Wandel. Er hätte ein weitaus bequemeres Leben haben können. Mehr Ruhm, Reichtum, Bequemlichkeit. Alleine seine ca. 30 Umzüge müssen erschöpfend gewesen sein. Seine Gewissenhaftigkeit, seine Prinzipientreue liess kein anderes Leben zu, denn seine Feinde wollten seine Fähigkeiten nicht akzeptieren.

Sicherlich kein einfacher Mensch, doch für mich war und ist er ein Genie. Gerade Erfolge bei „unheilbaren“ Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen oder sogar bei Trisomie 21 wie es Dr. Vijayakar mit der Predictive Homöopathie gelang, lassen mich ehrfürchtig werden. Und ich frage mich, wie Hahnemann in einem Leben alle Informationen sammeln konnte, um diese Heilmethode zu entwickeln. Ich bin sehr dankbar, dass ich ein bisschen davon erlernen durfte und weiterhin darf. Hahnemann ist ein Mensch, den ich gerne persönlich kennen gelernt hätte.

 

Dieser Artikel ist Teil der Serie Klassische Homöopathie – glauben Sie zu wissen, was das ist?

 

Teil 1: Einführungsartikel: Klassische Homöopathie – glauben Sie zu wissen, was das ist?

Teil 2: Was Homöopathie nicht ist

Teil 3: Homöopathie und Homöopathie sind zweierlei

Teil 4: Hahnemann und die Klassische Homöopathie