Viele Menschen wollen sich, wenn sie eine Erkrankung haben, von einem Spezialist behandeln lassen. Mir geht es da jedenfalls so. Müsste ich mich ärztlich versorgen lassen, z.B. aufgrund einer Verletzung der Hand (welche ich Gott sei Dank nicht habe und dafür bin ich froh), so wäre mir ein/e Handchirurg/in lieber als ein Universalist. Brot kaufe ich übrigens auch lieber beim Bäcker statt im Supermarkt, wobei das für die Lebensqualität auch sehr wichtig, doch wohl nicht so entscheidend wichtig ist wie die ärztliche Behandlung im Falle einer nötigen Operation ;-).

Wenn es darum geht, welchem Heilpraktiker man sich anvertraut, so fragen die Menschen oft nach der Spezialisierung des Heilpraktikers auf die Behandlung der Erkrankung, woran sie leiden. Je nach dem, auf welche Therapiemethode sich der Heilpraktiker konzentriert, kann diese Frage berechtigt sein. Wenn es um den ganzheitlichen Ansatz geht, wie z.B. in der Homöopathie nach Sankaran (indischer Homöopath, den ich sehr bewundere), so ist es nicht nötig, dass sich der Heilpraktiker auf die Behandlung einer bestimmten Erkrankung konzentriert. Seine Aufgabe ist es, sich mit der Homöopathie zu beschäftigen. In meiner Praxis behandle ich nicht ein Symptom, sondern den ganzen Menschen. Körper, Geist, Seele und alles, was dazugehört werden beachtet. In all diesen Ebenen gibt es einen gemeinsamen Nenner. Es gibt eine Linie, die sich im Leben des Menschen immer wieder findet – in seinen Reaktionen, seinen Ängste, seinen Handlungsweisen, seiner Art, das Leben zu gestalten.

Diese Energie findet seine Entsprechung irgendwo in der Natur. Es kann im Wesen eines Minerals zu finden sein, in einem Tier oder einer Pflanze. Anhand der Tierwelt ist es einfach zu erklären, dass unterschiedliche Tierarten, ja sogar Rassen, unterschiedlich reagieren.

.Eine Auster (der Kalk der Austernschale ist in der Homöopathie bekannt als Calcium Carbonicum) ist aussen hart und innen weich. Bei Störungen geht die Klappe zu. Es gibt Menschen, die ebenso reagieren. Das kann dem bockigen Verhalten eines Kindes entsprechen oder dem Sich-Zurückziehen eines pubertierenden Jugendlichen. Ähnliches durch Ähnliches heilen – Calcium Carbonicum kann Manchem aus diesem Verhalten heraus helfen.

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Tierheilpraktikerausbildung, Katze

Die Katzenmilch als Homöopathisches Arzneimittelbild

Eine Katze dagegen wird bei Ärger typischerweise fauchen. Eine Frau in meiner Praxis erzählte mir, dass sie bei Gelegenheit jemanden anfaucht. Die Arznei, welche aus der Milch einer säugenden Katzenmama hergestellt wurde, hat ihr wunderbar bei psychischen und physischen Problemen geholfen. Die Katzenmilch, die ja die Energie der Katze in sich trägt, konnte dem ihr Ähnlichen in der Frau begegnen und es heilen. Für die Mittelfindung war es völlig egal, an welchem körperlichen Problem sie litt, egal wie die Erkrankung in der Schulmedizin genannt wird. Für die Mittelfindung war es wichtig zu erspüren, welche Energie in der Frau dieses Verhalten auslöst. Um an diesen Punkt zu kommen, muss der Homöopath eine bestimmte Fragetechnik erlernt haben. Durch diese Fragetechnik führe ich den  „Patient“ an den Punkt, an dem er in dieser oben beschriebenen „Energie“ ist und Worte benutzt (in diesem Falle „fauchen“), die mich der Arznei näher bringen.

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Ein Homöopath ist daher nicht auf die Behandlung von bestimmten Erkrankungen spezialisiert (wie etwa der Herzchirurg oder der Hautarzt), sondern auf die Therapiemethode.